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Südafrika - Zwischen Heulen und Hakuna Matata Teil 1 & 2


Blog-Artikel zum Film:

Südafrika - Land der Vielfalt. Auf meiner Reise war ich allein unterwegs und würde viele Abenteuer erleben. Ich sollte atemberaubende Landschaften und wunderschöne Sonnenuntergänge genießen dürfen. Ich würde Südafrikas Tierwelt näher kommen am Tag und in der Nacht. Ich würde den abenteuerlichen Otter-Trail gehen und viele andere Abenteuer inkl. Todesangst erleben. Kurzum: Ich würde buchstäblich eintauchen in das Abenteuer Südafrika...

Südafrika Teil 1 Allein!

Ein schwerer Start - Hakuna Matata!

Das ist eigentlich nicht ganz richtig, denn der Hinflug mit South African Airways war wunderbar! Mit einem Zwischenstopp in Johannesburg flog ich nach Port Elizabeth.

Dort angekommen traten jedoch bereits die ersten Schwierigkeiten auf. Es gab weit und breit nur eine Wechselstube, in der ich direkt betrogen werden sollte. Zugegeben - weiß, blond, verwirrter Blick und `ne Hakuna Matata Cappy strahlen vermutlich schon aus 100 Metern Entfernung aus: "Deutsche Touristin will abgezogen werden!" Die Wechselgebühr war sehr hoch, aber durch die Monopolstellung vor Ort war ich auf den Umtausch angewiesen. Die Wechselquote betrug etwa 1 zu 17 - ein schwierig umzurechnender Wechselkurs, wenn man gerade einen Nachtflug hinter sich hat, allein im fremden Land ist und gleichzeitig auf alle Gepäckstücke aufpassen muss. Die Frau versuchte jedoch noch zusätzlich 1.000 Rand unter ihrem Tresen verschwinden zu lassen - ein Versehen wie sie mehrfach betonte.. wer’s glaubt! Ironischerweise machte sie mich danach noch darauf aufmerksam, dass ich mein Geld verstecken solle, da es hier viele Diebstähle gebe -.- "Ein schönes Willkommen in Afrika" dachte ich traurig und war ab dort deutlich misstrauischer gestimmt. Aber egal: Hakuna Matata! 

 

Immerhin mit der Simkarte von Vodacom lief alles glatt. Die nächsten Probleme entstanden durch die Anmietung des Autos. Eigentlich war eine Leihe durch Sixt geplant, vor Ort war dann First Car Rental anzutreffen, mit denen ich nur Probleme hatte. Aber auch das Autofahren an sich ist in Südafrika schon eine Herausforderung. Es herrscht nämlich Linksverkehr; Alles befindet sich auf der falschen Seite. Wenn ich blinken wollte, ging der Scheibenwischer an und Kreisverkehre waren der neu erklärte Todfeind! Hinzu kam, dass ich das erste Mal einen Automatikwagen fuhr. Mein Fuß stieß am Anfang noch ganz reflexartig ins Leere und meine rechte Hand zuckte zum Handschalter. Sie stieß dabei nicht ins Leere, sondern gegen die Autotür, denn -ja, wie gesagt- es war alles auf der falschen Seite.

Ich fühlte mich wahnsinnig unwohl in der Stadt zu fahren, nahm auch prompt eine falsche Ausfahrt und befand mich plötzlich in einem Viertel, indem ich mich noch unwohler fühlte. Gott sei dank, denn ich drückte instinktiv den Knopf zur Zentralverriegelung gerade noch rechtzeitig, als ein Mann versuchte die Beifahrertür aufzumachen. Dies ist ein beliebter Trick, um Handtaschen innerhalb weniger Sekunden zu stehlen. Mit klopfenden Herzen, Paniktränen in den Augen und quietschenden Reifen brauste ich davon.

In diesem Moment bereute ich es allein nach Südafrika gekommen zu sein. Ich kam mir naiv und schutzlos vor und langsam wurde es bedrohlich spät. Nach Sonnenuntergang wollte ich nicht mehr auf den Straßen unterwegs sein. Bzw. durfte ich das auch nicht, denn mein heutiges Ziel war der Kragga Kamma Game Park, ein kleines Reservat in der Nelson Mandela Bay-Gemeinde im östlichen Kap von Südafrika. Nach einer Fahrt über die holprigen Schotterstraßen im Außenbereich von Port Elizabeth erreichte ich eine Schranke, vor der mein Kofferraum nach Waffen durchsucht wurde. Schließlich wurde ich eingelassen und fuhr und fuhr. Gerade überlegte ich, wo sich wohl der „wirkliche Parkeingang“ befand, da passierte es...

Zähneputzen mit Geparden

Völlig überraschend sah ich meine ersten Wildtiere. Ich befand mich längst im Reservat ohne es zu wissen! Ich war überwältigt von der Situation und aller Unmut des heutigen Tages, all die Enttäuschung, die Angst und das Misstrauen gegenüber dem Land waren wie weggeblasen. Im Kragga Kamma Game Park spürte ich das erste Mal den Zauber Südafrikas. 

Übernachtet habe ich in einer kleinen aber gut ausgestatteten Holzhütte mitten im Park. In der Abenddämmerung bemerkte ich meinen direkten Nachbarn.. 

Lauernde Geparden (Cheetahs) als nächtliche Nachbarn zu haben, erhöhte mein Sicherheitsgefühl nicht gerade. Die Sonne verschwandt hinter den Bäumen und mit der Dunkelheit kamen die Geräusche. Sie waren laut und bedrohlich nah, fremd und geheimnisvoll. In der ersten Nacht konnte ich nicht einschlafen und bewaffnete mich mit einem winzigen stumpfen Küchenmesser. Das hätte mich sicher nicht vor einem Raubtier schützen können, aber irgendwie schlief ich dann wohl doch noch für ein paar Stündchen ein. Überraschenderweise schlug ich am nächsten Morgen lebend die Augen auf.

 

Derselbe Ort, der in der Nacht noch so bedrohlich war, wirkte am nächsten Tag mit einem Kaffee in der Hand äußerst friedlich. Es war ein ganz besonderes Gefühl, völlig allein und ungestört mit den Tieren zu sein.

Ich packte meine sieben Sachen, belud das Auto und ging bevor ich den Park verließ noch einen kleinen Abenteuerweg. Anderen Menschen begegnete ich übrigens noch immer nicht. Dafür machte ich dann beim Verlassen des über 200 Hektar großen Geländes noch eine Begegnung der besonderen Art.

Camp im Paradies

Am nächsten Tag fuhr ich in Richtung des Addo Elephant Parks bzw. ich rumpelte. Es ging über staubige Wege und ich versuchte verzweifelt den teilweise sehr großen Schlaglöchern auszuweichen. Auf Zeitangaben von Strecken kann man sich hier wirklich nicht verlassen. Aber der beschwerliche Weg lohnte sich. Die nächsten 2 Nächte verbrachte ich in einem Luxuszelt im Camp Figtree, einem  der schönsten Orte meines Lebens. 

Es gab mehrere Zelte mit ca. 50 Metern Abstand dazwischen, die über einen abenteuerlichen Weg hoch in den Bergen miteinander verbunden waren. Ich hatte das letzte Zelt am Ende des Weges, neben mir befand sich nur noch südafrikanische Wildnis.

Als ich dann noch den Sonnenuntergang ansah, spürte ich erneut den besonderen Zauber Südafrikas und war überwältigt von seiner Schönheit.

Wer schon einmal allein verreist ist weiß, dass eine eher unangenehme Sache das alleinige Essen ist. Man kommt sich irgendwie komisch vor. Die Tatsache, dass es sich hier im Camp um ein wundervolles Candlelight-Dinner mit lauter frisch verheirateten Paaren in ihren Flitterwochen handelte, machte die Sache nicht unbedingt besser. Das Essen war aber einfach genial und mein leckeres Rosmarinhühnchen mit Couscous und südafrikanischer Weißwein ließen mich meine Einsamkeit vergessen. 

Als ich im dunkeln in meinem Zelt ankam, war bereits ein Moskitonetz über meinem Bett und eine heiße Wasserflasche darin und trotz dass mich nur eine dünne Stoffschicht von der afrikanischen Tierwelt trennte, schlief ich in dieser Nacht hervorragend. Ich ging mit der Sonne schlafen und wachte früh am Morgen mit ihr wieder auf und startete in einen ganz besonderen Südafrika-Tag. 

Die Augen eines Löwen bei Nacht

„Ich kann mich an keinen Morgen in Afrika erinnern, an dem ich aufgewacht bin und nicht glücklich war.“ Sagte einst Ernest Hemingway und so erging es mir bisher auch. Das war in der Tat äußerst erstaunlich, denn es war gerade einmal 6 Uhr morgens. In Deutschland bin ich morgens ein echter Zombie gierend nach Kaffee und mehr Schlaf. Hier fühlte ich mich ausgeruht und glücklich, wobei das bei so einer Kulisse wohl auch kein Wunder ist.

Der heutige Tag sollte mein großer Safari-Tag werden, an dem gleich 2 Safaris hintereinander geplant waren. Die erste führte mich in einem Safari-Jeep nordöstlich von Port Elizabeth in den Addo Elephant National Park, welcher mit über 1.600 km² der größte Nationalpark im Ostkap ist. Der Park diente ab 1931 dem Schutz der dort lebenden Elefanten, die oft Opfer von Elfenbeinjägern und wütenden Farmern wurden. Zunächst sahen wir viele Tiere.. alle Tiere.. aber keinen Elefanten.

Unser Ranger betonte bereits mehrmals, dass wir uns auf einer Safari befinden und nicht in einem Zoo. Man brauche viel Glück und es komme oft vor, dass man gar keine Elefanten sehe. Das konnte ich natürlich nachvollziehen, aber ehrlich gesagt, war ich schon ziemlich enttäuscht, im Addo Elephant Park keinen Elefanten zu sehen. 

 

Wir fuhren also weiter durch den afrikanischen Busch, bis ich plötzlich von einem Aufschrei aufgeschreckt wurde. Überraschenderweise kam dieser aus meinem eigenen Mund! Ich reagierte, bevor ich es selber begriffen hatte: Ein Elefant war zwischen zwei Büschen aufgetaucht, von allen anderen Safari-Teilnehmern unentdeckt. Im gleichen Moment war mir mein Aufschrei unangenehm, weil wir vorher eindringlich gewarnt wurden vor lauten Geräuschen oder hektischen Bewegungen. Ich kam mir vor wie einer dieser nervigen Menschen, die im Zoo an eine Scheibe klopft. Es brach Hektik aus. Der Ranger setzte zurück und dann.. wurde es ganz still. Denn der Elefantenbulle steuerte direkt auf uns zu. Es war magisch! Und der beeindruckende Riese brachte uns Glück: Kurz darauf sahen wir eine ganze Herde. 

Noch völlig überwältigt von den Eindrücken machten wir Rast auf einem Hügel und aßen einheimische Snacks wie Quiche und Nüsse. Von hier oben hatte man einen wunderbaren Blick über den Park und konnte langsam begreifen, wie groß 1.600 km² sind und was für ein Glück wir hatten, dass wir den Elefanten so nahe sein durften. 

Noch beseelt von den Begegnungen, ging es direkt im Anschluss zu meiner zweiten Safaritour in das Schotia Safaris Private Game Reserve. Er war ähnlich dem Kragga Kama, nur dass wir dort auf einer geführten Safaritour klassisch im offenen Jeep unterwegs waren. Das Reservat ist kleiner als der Addo Elephant Park und die Fahrer sprechen sich hier ab, was die Chance auf Tierbegenungen deutlich erhöht. Und tatsächlich: auch hier hatte ich einmalige Begegnungen.

Einmal stoppte unser Ranger das Fahrzeug und wir durften unter strengen Regeln aussteigen, vorsichtig zu Fuß durch den Busch schleichen und uns ganz langsam den Giraffen nähern. Von hier unten sahen die sanften Riesen noch beeindruckender aus. Ein junger halbstarker Typ unserer Gruppe wollte offenbar einen noch größeren Nervenkitzel suchen, hielt sich nicht an die Regeln und entfernte sich. In logischer Konsequenz wurden wir zu unserer eigenen Sicherheit wieder eingesammelt und fuhren weiter. 

In einer umgebauten Stallung machten wir Rast. Hier roch es herrlich nach Lagerfeuer und frisch gebackenem Brot. 

In der beginnenden Abenddämmerung begegneten wir dann einem Krokodil der Art Kunststofficus.. ein Plastikding, das wenig bedrohlich im Wasser platziert wurde. Doch bereits im  nächsten Wasserloch warteten gefährlichere Tiere der Big 5 auf uns: Nilpferde. Sie erinnerten mich ein wenig an mich selbst. Sie wirken so harmlos, wenn sie mit ihren mehreren Tonnen schweren Körpern ruhig im Wasser dümpeln und den ganzen Tag schlafen oder ruhen, aber wehe jemand vergreift sich an ihrem Essen oder macht ihnen ihr Revier streitig - da können sie dann doch plötzlich ganz schön aggressiv und schnell werden. Sie gehören übrigens zu den gefährlichsten Tieren in Afrika. Jährlich werden etwa 100 Menschen durch sie getötet (im Vergleich: durch Haiattaken starben 2019 weltweit 2 Menschen).

Die Sonne ging langsam unter und die bis dahin ruhige Stimmung kippte, denn unser Fahrer sagte, er habe gerade die Löwen gehört. Wir verließen den eh schon holprigen Weg und fuhren plötzlich offroad über Stock und Stein. Ich spürte die Aufregung in mir aufsteigen und begutachtete noch einmal kritisch das offene Fahrzeug: Es war tatsächlich offen und ich war nahezu schutzlos ausgeliefert. Wieder wurde mir bewusst, dass das hier kein Zoo war, indem man triumphierend sicher hinter hohen Glasscheiben vor dem Löwen sein Bifiwürstchen verschlingen konnte, ohne der Gefahr ausgesetzt zu sein, dass die Raubkatze einen selbst verschlingen könnte. Hier gab es definitiv keine Chance zu entkommen! Ich beschloss, mich im Falle der Fälle im Fußraum des Wagens direkt unter dem Typen zu verstecken, der ja schon bei den Giraffen im freien Busch den besonderen Nervenkitzel suchte. 

Schnell stellte sich heraus, dass meine "Überlegungen" überflüssig waren. Die Löwen genossen träge die letzten Sonnenstrahlen und nahmen nur wenig Notiz von uns. Es sind wirklich wahnsinnig schöne Tiere, die wir bei einem zauberhaften Sonnenuntergang beobachten durften. 

 

Dass dies nicht meine letzte Begegnung mit den Raubkatzen an diesem Tag war, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

In der Abenddämmerung begegneten wir Weißkopfnashörnern. Es herrschte eine magische Stille im Jeep, weil wir alle so fasziniert von dem Anblick waren. Nashörner sind übrigens stark vom Aussterben bedroht. Wilderern gelingt es immer wieder sie brutal zu töten und ihr Horn, das in Asien als Potenzmittel und Arznei begehrt ist, auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

 

Mit weniger Sonnenlicht war die Stimmung bereits zu diesem Zeitpunkt einen Hauch gruseliger. 

In einem Camp stärken wir uns am Lagerfeuer mit gegrillten Landesspeisen und haben nette Gespräche in der Gruppe geführt. Eigentlich dachte ich, dass hiernach die Safari beendet sei und der Ausgang vielleicht direkt an das Camp anschließe. Tatsächlich startete das größte Abenteuer des Tages gerade jetzt. 

 

Wir fuhren im dunkeln im offenen Jeep durch das nächtliche Reservat. Und nein - das ist noch immer kein Zoo, indem die Tiere abends zum schlafen in ihre Ställe gebracht werden. Den gleichen Tieren, denen wir am helllichten Tag begegnet sind, könnten uns auch jetzt über den Weg laufen. Der kühle Fahrtwind auf meiner Haut erhöhte meine Gänsehaut und ich fröstelte. Es war stockdunkel, nur das Licht unseres Jeeps und die Taschenlampe unseres Rangers durchbrach das tiefe Schwarz. Welches gefährliche Tier würde wohl aus dem nächsten Busch springen und uns anfallen?

Ok gut, die Vögel und das Plastikkrokodil waren spannungsmäßig noch zu ertragen. Doch meine Gänsehaut hielt sich hartnäckig als wir uns ganz langsam und vorsichtig durch den Park kämpften. 

Und dann tauchten plötzlich Schatten in der Dunkelheit auf. Riesige Schatten. Schatten von Elefanten.

Diese Giganten bei Nacht zu sehen war einfach.. gigantisch! Als der große Elefantenbulle näher kam wurde es doch ganz still im Jeep, denn man spürte seine Stärke und die Situation hatte etwas sehr bedrohliches. Und dann passierte es -  der riesige Elefantenbulle drohte uns tatsächlich! Sein großer Kopf drehte sich zu uns und er schlug mit seinem Rüssel direkt vor unser Fahrzeug. Und ja, es fand natürlich auf meiner Seite des Jeeps statt und nein, es gab noch immer kein Fenster. In diesem Moment pochten alle Herzen stärker und unser Ranger entschied, dass wir uns nun schnell vom Acker machen mussten. 

Trotz der Gefahr und vielleicht auch gerade wegen der Gefahr, war das einer meiner eindrucksvollsten Tiererfahrungen in Südafrika, die nur von dem nachfolgenden getoppt werden konnte. 

 

Dieser Moment kam sehr überraschend und traf mich mitten ins Herz. Die Löwenfamilie vom Sonnenuntergang war inzwischen weitergezogen und wollte uns wohl noch verabschieden. Bzw. mich persönlich, denn auch wenn ich weiß, dass das Licht ihn wohl einfach blendete, hatte ich das Gefühl, dass der König der Tiere in diesem Moment nur mich anschaute. Ich schaltete die Kamera aus und starrte zurück in die nächtlichen Augen des Löwen. 

Karen Blixen, die Schriftstellerin von Jenseits in Afrika sagte einst: „Es gibt etwas bei einer Safari, das dich alle Sorgen vergessen lässt und dir das Gefühl gibt, du hättest eine halbe Flasche Champagner getrunken – ein Gefühl, das dich überschäumt vor tiefempfundener Dankbarkeit am Leben…“  

Ja, ich war dankbar für das bisher Erlebte, für die einmaligen Augenblicke, unvergesslichen Momente und freute mich auf das was noch kommen mag.  

Der Zauber von Südafrika hatte mich in seinen Bann gezogen! Und bald sollte ich den bisher abenteuerlichsten Wanderweg meines Lebens beginnen: den Otter Trail!            

Südafrika Teil 2: Sich fallen lassen

Affenstark und Vogelliebe

Als nächstes übernachtet habe ich in der Tranquility Lodge in Nature's Valley, denn das ist der Endpunkt des Otter Trails. Diesen würde ich in wenigen Tagen gehen, doch zuvor standen noch weitere Erlebnisse an.

 

In Südafrika muss man beim Autofahren sehr aufpassen, dass man keine Tiere überfährt. Besonders oft sieht man Affen am Straßenrand. Heute besuchte ich einen Ort, an dem die Affen sicher waren: Monkeyland. 

Monkeyland ist eine Art Zoo, jedoch nicht mit den Zoos in Deutschland zu vergleichen. Es ist ein 12 Hektar großes Gelände, in dem sich die Tiere frei bewegen können. Es ist sehr naturbelassen und  vegetationsreich. Hier darf man sich ausschließlich in geführten Touren mit einer begrenzten Anzahl an Besuchern und unter der Leitung von Rangern aufhalten.

In Monkeyland Plettenberg Bay leben über 550 Primaten.

An Monkeyland schließt sich ein weiteres Schutzgebiet an: Birds of Eden. Dieses darf man auf eigene Faust erkunden.

Man steht am Rand des Abgrunds und fragt sich: Traue ich mich wirklich zu springen? 

 

160 m Meter freier Fall in 4 Sekunden, dann wird man wieder vom Seil hoch geschleudert, um dann wieder knapp 3 Sekunden herunterzustürzen. Anschließend schwingt man noch eine Minute in immer geringeren Ausschlägen auf und ab, bevor man dann etwa 50 m über dem Fluss ruhig baumelt. Der helle Wahnsinn!

Es war ein großartiges Gefühl, meine Angst überwunden zu haben. Doch nun hatte ich ein Problem: Mein Rücken tat weh. Das wäre eigentlich nicht unbedingt ein großes Problem aber morgen startete das größte Abenteuer von Südafrika - der Otter Trail, auf dem ich einen sehr schweren Rucksack mehrere Tage durch die Wildnis tragen werde. 

 

Doch es gab Rettung. In einer wunderschönen Kulisse gönnte ich mir im Trogon House and Forest Spa eine wohltuende Massage. Das Spa liegt umgeben von grünen Bäumen. 

Am Abend vor dem Start des Otter Trails war ich ziemlich nervös. Mein Zimmer sah entsprechend chaotisch aus. Als ich alles gepackt hatte, ging ich das erste Mal in Südafrika an den Strand. Ich liebe das Meer und es hat immer eine beruhigende Wirkung auf mich. Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen des Tages und dachte über den Otter Trail nach: Was sollte mich erwarten? Afrikanische Wildnis abseits der Zivilisation, Flussdurchquerungen, wilde Tiere, Sebstverpflegung.. und ich war immer noch allein! Sollte ich das wirklich schaffen? Die Wellen wischten meine Selbstzweifel fort und ich war bereit. Bereit für den abenteuerlichen Otter Trail. 


Südafrika Teil 3 "Abenteuer Otter Trail" -> HIER 

Südafrika Teil 4 "Pinguin, Haie & Co. -> HIER